Wildkatzenforschung auf Bundes- und Landesebene in Österreich

In Österreich ist die Wildkatzenforschung sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene stark vernetzt. Neben staatlichen Organisationen und Naturschutzbehörden spielen spezialisierte Vereine und internationale Akteure eine wichtige Rolle bei der Erforschung und dem Schutz der Wildkatze (Felis silvestris silvestris).

Bundesebene

  • Naturschutzbund Österreich: Der Naturschutzbund ist einer der Hauptakteure im Schutz und Monitoring der Wildkatze. Er koordiniert viele Projekte zur Bestandsüberwachung und beteiligt sich an der öffentlichen Aufklärung. In Kooperation mit verschiedenen Akteuren betreibt der Naturschutzbund eine Meldestelle für Wildkatzensichtungen, die für die Sammlung von Daten zur Verbreitung der Art essenziell ist.
  • Österreichische Bundesforste (ÖBf): Die ÖBf verwalten große Waldflächen in Österreich und sind aktiv in Projekten zur Wiederansiedlung und zum Schutz der Wildkatze involviert. Besonders in Regionen wie der Wachau und dem Nationalpark Thayatal spielen die ÖBf eine zentrale Rolle im Monitoring der Wildkatzenpopulationen.
  • Naturhistorisches Museum Wien: Als bedeutendes Forschungsinstitut führt das Museum genetische Analysen durch, um Wildkatzen von Hybriden und Hauskatzen genetisch zu unterscheiden. Diese Arbeit ist besonders wichtig, um den Grad der Hybridisierung zu bestimmen und entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Spezialisierte Vereine

  • Verein Felis Silvestris: Der Verein ist eine Schlüsselinstitution in der Wildkatzenforschung in Österreich. Seine Obleute sind seit Jahrzehnten führend in diesem Bereich tätig. Der Verein leitet das Projekt Wald, Wildkatze, Wiederkehr, das vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) gefördert wird. Der Schwerpunkt des Vereins liegt auf der Wiederkehr der Wildkatze in österreichischen Wäldern, wobei besonders der Schutz von Lebensräumen und die genetische Überwachung im Fokus stehen. Durch das Monitoring und die genetische Analyse von Wildkatzen trägt der Verein entscheidend zur Forschung und zum Schutz der Art bei.

Internationale Akteure

  • European Wilderness Society: Die European Wilderness Society, mit Sitz in Österreich, engagiert sich auf europäischer Ebene für den Schutz der Wildkatze und anderer bedrohter Wildtierarten. Die Organisation ist ebenfalls Mitglied im EUROWILDCAT-Projekt und plant weitere internationale Projekte, wie zum Beispiel über das LIFE-Programm der Europäischen Union. Diese Initiative zielt darauf ab, grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen zu etablieren und den genetischen Austausch zwischen Wildkatzenpopulationen in ganz Europa zu fördern.

Landesebene

  • Nationalpark Thayatal (Niederösterreich): Der Nationalpark ist seit 2006 ein bedeutender Hotspot der Wildkatzenforschung in Österreich. Durch den Einsatz von Fotofallen und genetischen Untersuchungen trägt der Park maßgeblich zur Dokumentation der Wildkatzenpopulationen bei. In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen führt der Nationalpark regelmäßig Erhebungen zur Verbreitung der Wildkatze durch.
  • Landesregierungen: In Regionen wie Kärnten und Vorarlberg engagieren sich die Landesregierungen in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen in speziellen Monitoringprojekten. Diese Initiativen konzentrieren sich auf die Erforschung und den Schutz der Wildkatzenpopulationen in den jeweiligen Regionen.
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